In Japan fasste die Denktradition des Reinen Landes ab dem 10. Jahrhundert Fuss. Entstanden war sie in China.
Ab dem 12. Jahrhundert entwickelte sich die Reines-Land-Tradition in Japan zu einer eigenständigen Schule. Sie zählt dort heute über 20 Millionen Anhängerinnen und Anhänger. In China und in Korea bestehen die Denktradition und damit verbundene kultische Handlungen fort, sie bildet dort aber keine eigene Schule.
Unter anderem sind die Gedanken der Reines-Land-Schule aus der Annahme entstanden, dass das Zeitalter der Verbreitung des Buddhismus in der Welt sich dem Ende neige. Die buddhistischen Lehren zu praktizieren und dadurch das Erwachen zu erlangen, schien den buddhistischen Gelehrten nur noch für die allerbegabtesten unter den Mönchen und Nonnen denkbar. Für sie war es Menschen, die einem alltäglichen Leben nachgingen, zunehmend unmöglich geworden, das buddhistische Ziel zu erlangen.
So wurde die Lehre vom Reinen Land des Buddhas Amitabha, japanisch Amida genannt, gefestigt, in das BuddhistInnen in dieser Vorstellung geboren werden konnten. Dieses Land bot den Gläubigen eine perfekte Ausgangslage, um den Dharma (die Lehren des Buddhas) ungestört von den Herausforderungen des Alltags praktizieren zu können.