Votivstele mit Buddha Shakyamuni

Ethische Richtlinien

Nach welchen ethischen Prinzipien verhalten sich Buddhistinnen und Buddhisten? 

Wie wird definiert, was «gutes» und was «schlechtes» Handeln ist? 

Was als rechtes und was als unrechtes Handeln gilt, ist in vielen Kulturen ähnlich bestimmt. Zu lügen, zu stehlen oder zu morden gilt überall als unmoralische Handlung. 

Für Buddhistinnen und Buddhisten sind bei der moralischen Beurteilung einer Handlung die Absicht und das Resultat entscheidend. Man nennt das Karma.

Entdecke den Zusammenhang in dieser Story!

Laien-Buddhistinnen bringen Opfergaben dar, Wat Phra That Doi Suthep-Tempel, Chiang Mai Provinz, Thailand

Heilvolles Handeln

Handlungen sind im Buddhismus als «heilvoll» oder «unheilvoll» beschrieben.

Mit sogenannten heilvollen Taten kann gutes Karma erlangt werden, mit unheilvollen Taten wird schlechtes Karma gesammelt.

Als heilvoll gilt es beispielsweise, dem Buddha oder den Mönchen und Nonnen Opfergaben darzubringen. Als unheilvoll gilt es unter anderem zu lügen, zu stehlen oder zu töten.

Tibetischer Mönch mit verletztem Spatz, Ladakh, Indien

Karma

Karma ist wie ein lebenslanger Speicher für die Handlungen eines Menschen. Heilvolle und unheilvolle Handlungen bestimmen den Verlauf des Lebens bis über den Tod hinaus. Sie beeinflussen die nächste Wiedergeburt.

Welche moralischen Regeln bestimmen, was für Buddhistinnen und Buddhisten heilsame Handlungen sind und was nicht?

Junge Mönche auf einer Treppe, Nepal

Fünf Tugendregeln

Aus frühbuddhistischer Zeit sind die «Fünf Tugendregeln» überliefert. Mönche, Nonnen und LaienbuddhistInnen verpflichten sich, diese zu befolgen.

Je nach Schultradition (Theravada, Mahayana, Vajrayana) gibt es aber verschiedene Umgangsweisen mit diesen Regeln.

Sie sind nicht als Gesetze für alle buddhistischen Schulen zu verstehen, sondern werden unterschiedlich umgesetzt.

Junge Mönche auf einer Treppe, Nepal

Die Fünf Tugendregeln besagen:

Man soll keine Lebewesen töten (1), nicht stehlen (2), auf ausserehelichen Geschlechtsverkehr verzichten (3), nicht lügen (4) und sich nicht berauschen (5).

Für viele Mönche und Nonnen bedeutet die dritte Regel, dass sie gänzlich enthaltsam leben sollen.

Für Ordensleute, also für Mönche und Nonnen, gibt es zusätzlich einige Hundert sehr konkrete Verhaltensregeln, an die sie sich halten müssen.

Buddhistische Ordensregeln aus dem Pali-Kanon

Weitere Regeln

Es gibt einige Regeln für Mönche und Nonnen, die von Laiinnen und Laien während besonderer Festtage auch eingehalten werden.

Dazu gehört beispielsweise, nach 12 Uhr mittags nichts mehr zu essen, ausserdem nicht zu singen, zu tanzen, zu musizieren, an keinen feierlichen Veranstaltungen teilzunehmen, kein Parfüm, keine Kosmetik und keinen Schmuck zu tragen und keine komfortablen Stühle oder Betten zu nutzen.

Dabei werden auch diese Pflichten sehr unterschiedlich umgesetzt.

Buddhistische Nonnen und Laiinnen, Xi'an-Tempel, Provinz Shaanxi, China

Regeln für Ordensleute

Zusätzlich gilt für Ordensleute die Vorschrift, kein Gold oder Silber anzunehmen und aufzubewahren.

Da die Klöster jedoch von Spenden aus der Bevölkerung leben, bezieht sich diese Regelung in den meisten Fällen auf Privatbesitz. Heute sind an Klöster gerichtete Geldgeschenke vielerorts üblich geworden.

Durch das Einhalten der Regeln, die vielfach auf den Verzicht von Sinnesgenüssen gerichtet sind, sollen ordinierte BuddhistInnen Kontrolle über ihre Sinne erlangen. Dies wiederum ist die Grundlage für die Praktiken der Meditation, welche zum Erwachen führen soll.

Jemand fragte: Ist die Weisheit gross?

Der Meister antwortete: Ja sie ist gross.

Wie gross? Unendlich gross.

Dann fragte er: Ist die Weisheit klein?

Ja, sie ist klein.

Wie klein? So klein, dass man sie nicht mehr sehen kann.

Schliesslich fragte er: Wo ist sie denn?

Der Meister antwortete: Wo ist sie denn nicht!

Gratulation

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abgeschlossen
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