Der Buddhismus gehört zu den grossen Weltreligionen. Doch gibt es weder «den» einen Buddhismus, noch «den» Islam oder «das» Christentum. Wie die anderen Religionen auch, entwickelte sich «der» Buddhismus im Laufe seiner Geschichte immer weiter und brachte ganz verschiedene Formen hervor.
Über Hunderte von Jahren deuteten Menschen in Indien, Japan, Vietnam, Korea, in Tibet, aber auch in der Schweiz und in anderen Ländern die buddhistischen Lehren immer wieder neu und setzten dabei neue Akzente.
Es gibt ReligionswissenschaftlerInnen, die sogar meinen, dass in Europa und Nordamerika ein neuer Buddhismus geschaffen wurde – eine neue Schule mit spezieller Auslegungstradition.
Seit westliche Intellektuelle im 19. Jahrhundert begannen, den Buddhismus zu erforschen, stellten sie sich immer wieder die Frage, ob der Buddhismus überhaupt eine Religion oder nicht eher eine Philosophie sei.