Wie wird der Buddhismus ausserhalb Asiens praktiziert?
Seit dem 19. Jahrhundert interessieren sich Menschen in Europa, den USA und Australien zunehmend für asiatische Religionen und Kulturen. Besonders der Buddhismus fasziniert bis heute, da diese Religion den Glauben an einen allmächtigen Gott nicht kennt und die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen betont.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen vor allem Intellektuelle, sich dem Buddhismus aktiv zuzuwenden und erste Gemeinschaften zu gründen. Später kamen EinwandererInnen aus Asien hinzu, die buddhistische Traditionen aus ihren Herkunftsländern mitbrachten. Nach Schätzung der Schweizerischen Buddhistischen Union (SBU) leben in der Schweiz heute rund 40’000 Buddhistinnen und Buddhisten.
Ausserhalb Asiens hat der Buddhismus neue Formen angenommen, manche ForscherInnen sprechen gar von einer neuen Schule, einem «westlichen Buddhismus».
Mit der weltweiten Ausbreitung der Lehren des Buddhismus sind zunehmend Fragen nach der Gleichstellung von Männern und Frauen laut geworden. Der internationale buddhistische Frauenverband Sakyadhita, der 1987 gegründet wurde, übt Druck auf traditionalistische Strukturen des Buddhismus in seinen Herkunftsländern aus. Auch der Dalai Lama spricht sich öffentlich dafür aus, Frauen den Zugang zur vollen Ordination zu erleichtern, wo dies noch nicht der Fall ist.
Erfahre in diesem Thema etwas darüber, wie der Buddha zu den Frauen stand und was es mit dem «westlichen Buddhismus» auf sich hat.