ABC

Unbeständigkeit

Lehrbegriffe und Rituale

Unbeständigkeit ist einer der zentralen Begriffe der buddhistischen Lehre (Dharma). Er bezeichnet die Grundeigenschaft von allem, was entstanden ist, die Vergänglichkeit.

 

«Es verhält sich hiermit, grosser König, wie mit der Milch, die, wenn sie gemolken worden ist, nach einiger Zeit sich in saure Milch verwandelt, aus saurer Milch zu Butter wird und aus Butter sich zu Butteröl verändert. Wenn da nun, grosser König, jemand also sagen würde: ‹Die Milch ist dasselbe wie die saure Milch, dasselbe wie die Butter und dasselbe wie das Butteröl›, würde er wohl die Wahrheit sagen, grosser König?» 

«Natürlich nicht, Ehrwürdiger. In Abhängigkeit von ebendieser (einen Gegebenheit) ist (die andere) entstanden.» 

«Auf ebendiese Weise, grosser König, verbindet sich die Fortdauer der Gegebenheiten. Die eine Gegebenheit entsteht, die andere vergeht. Ohne Pause verbindet sich die Fortdauer der Gegebenheiten. Auf diese Weise gelangt der Mensch weder als derselbe noch als ein anderer bis zu seinem letzten Bewusstseinsakt.»1

Milindapanha, 1. Jahrhundert

 

1 Fragen an den König Milinda, zitiert nach Johannes Mehlig, Weisheit des alten Indien. Buddhistische Texte, Band 2, Leipzig/Weimar: Gustav Kiepenheuer Verlag, 1987, S. 366–367.

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