Zen ist das japanische Wort für Meditation (Chin. Chan). Mit Zen-Buddhismus bezeichnet man eine Schule des Mahayana-Buddhismus. Sie entstand im 6. Jahrhundert in China und soll auf den legendären indischen Mönch Bodhidharma zurückgehen. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden erste Zen-Klöster in Japan. Im Zentrum der religiösen Praxis der Zen-Schule steht die Meditation. Man glaubt, dass die Erkenntnis nur durch die eigene Anstrengung gewonnen werden kann und ein plötzliches, intuitives Erlebnis darstellt. Die LehrerInnen können und sollen die SchülerInnen dabei leiten. Da die höchste Erkenntnis jedoch ausserhalb von Worten und Konzepten steht, findet die Vermittlung vor allem auf persönlicher Ebene statt. Ein häufig verwendetes Element sind beispielsweise sogenannte Koans. Solche kurzen Rätsel, die mit Logik nicht zu lösen sind, sollen den SchülerInnen die Begrenztheit ihres rationalen Denkens deutlich machen.
«Eine besondere Überlieferung ausserhalb der Schriften, unabhängig von Wort und Schriftzeichen: unmittelbar des Menschen Herz zeigen, die [eigene] Natur schauen und Buddha werden.»1
Muan Shangqing, Zuting Shiyan, 1108
1 Muan Shanqing, Zuting Shiyan, 1108, zitiert nach Heinrich Dumoulin, Geschichte des Zen-Buddhismus. Band 1. Indien und China, Bern/München: Francke Verlag, 1986, S. 83.